Wie Sie die Tastatur an Ihrem Windows-Laptop wieder zum Laufen bringen
Das hat mich vor ein paar Nächten echt überrascht. Wenn Ihre Tastatur auf einmal keinen Mucks mehr macht und nichts zu helfen scheint, sind Sie nicht allein. Das ist gar nicht so selten, vor allem nach Windows-Updates oder Treiberänderungen. Meist liegt das Problem an einer falschen Einstellung, manchmal ist aber auch ein Treiberdienst deaktiviert oder durcheinandergeraten. Ich habe eine ganze Weile herumprobiert, bis ich meine Tasten wieder zum Funktionieren gebracht habe — falls Sie also in derselben Lage sind, hier meine Tipps, was bei mir geholfen hat.
Accessibility-Einstellungen auf Fehler prüfen
Der erste Schritt: die Barrierefreiheits-Einstellungen. Man weiß ja nie, manchmal ist eine Funktion aktiviert, die da eigentlich nix zu suchen hat. Gehen Sie ins Menü „Einstellungen“ – der schnellste Weg ist, Windows-Taste + I zu drücken. Falls Sie es wie ich machen, suchen Sie direkt im Menü nach „Barrierefreiheit“ oder „Erleichterter Zugriff“ – je nach Windows-Version kann das anders heißen. Einfach den Namen suchen, das passt schon.
In den Zugriffs-Einstellungen scrollen Sie runter bis zu den Optionen für Tastatur. Und hier der Tipp: Schalten Sie Funktionen wie Filtertasten oder Einrastfunktion aus. Diese sind für Leute gedacht, die besondere Unterstützung brauchen — etwa bei motorischen Einschränkungen oder spezieller Hardware. Für die meisten von uns können diese Einstellungen aber das Tippverhalten durcheinanderbringen. Wenn Sie versehentlich fünfmal die Umschalttaste gedrückt haben, könnte die Einrastfunktion aktiviert sein, was das tippen merkwürdig macht. Das Deaktivieren dieser Optionen hilft oft schon, den Normalzustand wiederherzustellen. Wichtig ist außerdem, zu prüfen, ob die kurze Tastenkombination (Shift fünf Mal drücken) für das automatische Einschalten der Einrastfunktion ausgeschaltet ist, damit sie sich nicht unerwartet wieder aktiviert.
Bei meinem älteren ASUS lief danach alles wieder, nachdem ich diese Einstellungen ausgeschaltet hatte. Falls bei Ihnen nichts geholfen hat, geht’s weiter zum nächsten Schritt — manchmal liegt’s an einem größeren Treiberproblem oder einem Windows-Fehler.
Mit der Bildschirmtastatur als Notlösung arbeiten
Wenn die physischen Tasten nicht mehr reagieren, keine Panik — nutzen Sie die Bildschirmtastatur. Tippen Sie im Startmenü „Bildschirmtastatur“ ein, oder gehen Sie in „Einstellungen“ > „Barrierefreiheit“ > „Tastatur“ und schalten Sie die Option Auf Bildschirmtastatur verwenden ein. Das funktioniert erstaunlich gut; ist zwar ein bisschen klobig, aber eine schnelle Lösung, um Befehle auszuführen.
Hat die Bildschirmtastatur geöffnet, können Sie mit der Maus die „Ausführen“-Eingabe öffnen: Drücken Sie dazu Windows-Taste + R. Diese Tastenkombination funktioniert meist auch dann, wenn die Hardware-Tastatur streikt. Falls nicht, öffnen Sie das Startmenü, klicken Sie auf Ihr Profilbild und wählen Sie Ausführen.
Im Dialog „Ausführen“ tippen Sie regedit
ein und drücken Enter. Achtung: Damit öffnen Sie den Registrierungs-Editor, das Kontrollzentrum für die tiefgreifenden Windows-Einstellungen. Seien Sie hier bitte besonders vorsichtig – unbeabsichtigte Änderungen können seltsame Fehler verursachen. Es ist klug, vorher eine Sicherheitskopie der Registry zu erstellen (im Menü „Datei“ > „Exportieren“ im Regedit). Nur immer dann machen, wenn Sie sich sicher sind.
Im Registry nach der Treiber-Einstellung suchen
Im Registry-Editor navigieren Sie folgenden Pfad: Erweitern Sie HKEY_LOCAL_MACHINE, dann SYSTEM, gefolgt von CurrentControlSet und Services. Dort suchen Sie nach einem Ordner namens i8042prt. Das ist ein Treiber, der für PS/2-Tastaturen zuständig ist. Warum, weiß ich auch nicht, aber Windows hängt manchmal trotzdem an diesem Treiber, selbst auf modernen Laptops mit USB-Tastaturen — und manchmal ist dieser Treiber deaktiviert oder falsch konfiguriert.
Klicken Sie auf i8042prt. Rechts sehen Sie eine Liste von Werten; suchen Sie den Eintrag Start. Das ist eine DWORD und gibt an, ob Windows den Treiber beim Hochfahren laden soll. Bei mir war dieser Wert auf 4
gesetzt, was bedeutet, dass Windows den Treiber nicht starten soll. Um Ihre Tastatur wieder funktionsfähig zu machen, doppelklicken Sie auf Start und ändern Sie den Wert von 4
auf 1
. Die 1 ist der Standardwert, mit dem der Treiber beim Booten automatisch geladen wird.
Klicken Sie auf „OK“, schließen Sie den Registry-Editor und starten Sie Ihren Rechner neu. Nach dem Neustart sollte die Tastatur wieder funktionieren. Für mich war das die rettende Lösung, nachdem vorher nichts geholfen hat — manchmal deaktiviert Windows den Treiber einfach ohne ersichtlichen Grund, vor allem nach Updates oder Konflikten. Durch das Ändern auf 1 wird die Unterstützung für PS/2-Tastaturen wieder aktiviert.
Letzter Schritt: Neustart & Kontrolle
Und das war’s schon — klingt simpel, ist aber seltsam, wenn man in den Registry-Editor eingreift. Mein Tipp: Eine Sicherung der Registry vorher machen. Wenn alles glatt läuft, sollte die Tastatur nach dem Neustart wieder funktionieren. Falls nicht, prüfen Sie noch einmal, ob Sie den Wert richtig geändert haben und alle Schritte sorgfältig befolgt haben.
Diese Methode hat vielen in Foren geholfen, nach Windows-Updates oder Treiberproblemen wieder Zugriff auf die Tastatur zu bekommen — auch wenn die Ursache manchmal tiefer liegt. Hardwaredefekte oder ernstere Treiberprobleme können noch versteckt sein, falls diese Tipps nicht geholfen haben.
Ich hoffe, das bringt Sie weiter — es hat bei mir viel zu lange gedauert, bis ich auf diesen Trick gekommen bin. Falls Sie nicht weiterwissen, denken Sie daran, vorher die Registry zu sichern und vorsichtig vorzugehen. Viel Erfolg, und ich drücke die Daumen, dass Ihre Tastatur bald wieder reibungslos funktioniert!