So installierst du Unix auf Windows 10: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Unix unter Windows 10 mit WSL nutzen

Ein Unix-ähnliches Umfeld auf Windows 10 einzurichten ist viel einfacher, als es auf den ersten Blick scheint – dank WSL (Windows-Subsystem für Linux). Damit kannst du echte Linux-Distributionen direkt neben Windows laufen lassen, ohne auf Dual-Boot oder ressourcenintensive Virtualisierung zurückgreifen zu müssen. Nach diesem Guide kannst du Windows vielseitig nutzen, um Unix-Befehle und Anwendungen ganz unkompliziert auszuführen.

Vorbereitungen für die Installation

Im Grunde schaffst du eine Linux-Umgebung, die sich nahtlos in Windows 10 integriert. Das ist besonders praktisch für Entwickler und Hobbyisten, die UNIX-Tools verwenden wollen, ohne Windows aufzugeben. Das Beste daran? Du wechselst nicht zwischen verschiedenen Betriebssystemen, alles läuft im gleichen System aus einem Guss.

WSL aktivieren

Zuerst musst du die WSL-Funktion aktivieren. Das ist so einfach wie, PowerShell mit Administratorrechten zu öffnen und den Befehl wsl --install auszuführen. Dieser Befehl schaltet WSL ein und lädt standardmäßig die Linux-Distribution Ubuntu herunter. Wenn du eine andere bevorzugst, kannst du das später nachholen. Für den Anfang ist das allerdings der schnellste Weg.

Falls du es lieber manuell machen willst, kannst du auch in PowerShell folgendes eingeben:

dism.exe /online /enable-feature /featurename:Microsoft-Windows-Subsystem-Linux /all /norestart

Neustart notwendig

Nach der Aktivierung solltest du dein System neu starten. Das ist zwar etwas lästig, aber notwendig, damit WSL richtig funktioniert. Warum das so ist, weiß ich auch nicht – aber es ist so. Du kannst den Neustart über das Startmenü anstoßen oder direkt in PowerShell eingeben:

Restart-Computer

Deine Linux-Distribution wählen

Sobald du wieder im System bist, öffne den Microsoft Store und suche nach Linux-Distributionen. Hier hast du Optionen wie Ubuntu, Debian oder Kali Linux, passend für unterschiedliche Bedürfnisse. Wähle diejenige, die dir zusagt, und installiere sie direkt aus dem Store. Das stellt sicher, dass du immer die neueste Version bekommst, ganz ohne Frust.

Deine Linux-Umgebung einrichten

Nach der Installation kannst du deine neue Linux-Distribution über das Startmenü starten. Es führt dich durch eine Einrichtung, bei der du einen Benutzernamen und ein Passwort festlegst – ähnlich wie bei der Ersteinrichtung eines neuen Smartphones. Vielleicht möchtest du auch einen Standardbenutzer festlegen, was du in den Konfigurationsdateien machen kannst, z.B. in %LOCALAPPDATA%\Packages\CanonicalGroupLimited.UbuntuonWindows_79rhgqz19g7g2\LocalState\rootfs\etc\passwd – je nachdem, was du gewählt hast. Sobald das erledigt ist, kannst du loslegen!

Updates nicht verpassen

Damit alles reibungslos läuft, solltest du deine Linux-Umgebung regelmäßig aktualisieren. Das geht am besten mit diesen Befehlen im Terminal:

sudo apt update && sudo apt upgrade

Falls du noch auf WSL 1 setzt, kannst du zu WSL 2 wechseln, indem du folgendes eingibst:

wsl --set-version  2

Ersetze <distribution_name> durch den Namen deiner Distribution, den du mit wsl -l -v herausfinden kannst. Regelmäßige Updates sorgen dafür, dass du stets Zugriff auf neue Features und Sicherheitspatches hast.

Profi-Tipps für ein besseres Erlebnis

Damit du das Beste aus WSL herausholst, solltest du Windows 10 Version 1903 oder neuer verwenden. Diese kannst du prüfen, indem du Win + R drückst, winver eingibst und Enter klickst. Wenn du mehrere Distributionen nutzt, hilft dir wsl --set-version und wslconfig bei der Verwaltung. Mit wsl --list --verbose bekommst du einen Überblick über alle installierten Versionen.

Vergiss nicht, deine Linux-Dateien gelegentlich zu sichern. Sie befinden sich in deinem Windows-Benutzerordner unter /mnt/c/Users/<DeinBenutzername>/. Tools wie Windows Terminal machen die Kommandozeilen-Bearbeitung noch komfortabler, etwa indem du deine Standardshell ändern oder Profile für WSL anlegen kannst, die sich mehr nach deinem Geschmack anfühlen.

Häufig gestellte Fragen zu WSL

Wie prüfe ich meine WSL-Version?

Nutze wsl -l -v, um zu sehen, welche Distributionen installiert sind und welche Version sie haben. So bleibst du immer auf dem neuesten Stand bezüglich Kompatibilität.

Kann ich grafische Linux-Anwendungen mit WSL verwenden?

Ja! Besonders mit WSL 2 läuft das gut, wenn du einen Windows-kompatiblen X-Server wie VcXsrv oder WSLg installierst. Dann kannst du deine GUI-Anwendungen im Terminal starten, und sie erscheinen direkt in Windows.

Musste ich für WSL oder Linux-Distributionen bezahlen?

Gute Nachrichten: Sowohl WSL als auch die Linux-Distributionen sind kostenlos. Perfekt, um ohne Investitionen in die Welt von Linux einzutauchen!

Kann mein Linux-System auf Windows-Dateien zugreifen?

Na klar! Deine Windows-Daten sind in Linux unter /mnt/c/ erreichbar. Zum Beispiel zeigt /mnt/c/Users/<DeinBenutzername>/Documents auf deinen Windows-Dokumentenordner. Damit wird das Teilen von Dateien zwischen beiden Systemen kinderleicht.

Wie steht es um die Leistung – ist WSL schnell?

WSL 2 kommt erstaunlich nah an native Geschwindigkeit heran, ideal also für die meisten Aufgaben. Allerdings gibt es Einschränkungen bei Anwendungen, die direkten Hardwarezugriff benötigen – da ist eine komplette Linux-Installation manchmal besser. Für die meisten Anwender ist WSL aber eine smarte Lösung, die flott arbeitet.

Zusammenfassung der wichtigsten Schritte

  • Aktiviere das WSL-Feature über PowerShell oder das Control Panel.
  • Starte dein System neu, damit alles aktiviert wird.
  • Lade deine Wunsch-Linux-Distribution aus dem Microsoft Store herunter.
  • Richte deine Linux-Umgebung ein, lege Benutzerkonto und Passwort an.
  • Halte dein Linux-System regelmäßig aktuell, um alle Features und Sicherheitsupdates zu nutzen.

Unix unter Windows mittels WSL zu nutzen, ist eine praktische Lösung für Entwickler und alle, die die besten Seiten beider Welten kombinieren möchten. Solche Setups ermöglichen es, nahtlos zwischen den Systemen zu wechseln, ohne sich groß zu vermachen. Richtig gemacht, steigert das deine Produktivität und sorgt für reibungslose Abläufe.

Mit einer simples Installation und nützlichen Tipps kannst du dein Unix-Umfeld ganz nach deinen Bedürfnissen einstellen – vom einfachen Befehl bis hin zu komplexen Entwicklungsprojekten. Beherrschst du das Setup, kannst du auf die Doppelbelastung durch zwei Betriebssysteme verzichten und trotzdem alle Vorteile nutzen.