So richten Sie Dual Boot mit Linux und Windows ein: Eine vollständige Anleitung

Ein Dual-Boot-System mit Linux und Windows kann bahnbrechend sein, besonders wenn Sie gerne basteln oder einfach das Beste aus beiden Welten nutzen möchten. Aber natürlich ist nicht immer alles eitel Sonnenschein – das Herumspielen mit Partitionen und Bootloadern kann schiefgehen, wenn Sie nicht aufpassen. Dieser Leitfaden behandelt einige dieser häufigen Fallstricke und zeigt Ihnen, was sich in der Praxis bewährt hat. Denn ehrlich gesagt ist es schon seltsam, wie diese Dinge manchmal beim ersten Mal einfach nicht mitmachen wollen. Ziel ist es, Ihren Rechner vor die Wahl zwischen Linux und Windows zu stellen, ohne dass es zu Bootfehlern oder Datenverlust kommt.

So führen Sie einen Dual-Boot von Linux und Windows durch

Befolgen Sie diese Schritte, und Sie werden sehen, dass die Einrichtung eines Dual-Boot-Systems kein komplizierter Prozess ist. Es geht vor allem um Geduld und darum, nichts zu überstürzen, was Ihre Dateien zerstören könnte. Ihr zukünftiges Ich wird es Ihnen danken, vorher ein Backup zu erstellen, und genau zu wissen, wo sich Ihr Bootloader befindet, erspart Ihnen später unzählige Kopfschmerzen. Rechnen Sie damit, dass Sie am Ende ein System haben, bei dem Sie jedes Mal beim Einschalten ein Menü mit der Frage nach dem zu bootenden Betriebssystem erhalten. Vergessen Sie aber nicht, die Ladereihenfolge Ihres BIOS/UEFI anzupassen, falls die Dinge nicht sofort funktionieren.

Sichern Sie Ihre Daten – denn natürlich kann es zu Problemen kommen

  • Sichern Sie unbedingt Ihre gesamte Festplatte oder zumindest Ihre wichtigen Dateien. Nutzen Sie externe Laufwerke, Cloud-Speicher oder, noch besser, klonen Sie die gesamte Festplatte mit Tools wie Clonezilla. So können Sie jederzeit zurückkehren, falls beim Partitionieren oder Installieren etwas schiefgeht.
  • Bei manchen Setups scheint dieser Sicherungsschritt übertrieben, in der Praxis ist es jedoch das Einzige, was viel Zeit spart.

Schaffen Sie Platz für Linux – Verkleinern Sie die Windows-Partition

Dieser Teil ist etwas knifflig, da Windows nicht immer gerne Partitionen bearbeitet. Verwenden Sie die Datenträgerverwaltung in Windows: Drücken Sie Win + R, geben Sie ein diskmgmt.mscund suchen Sie Ihr Hauptlaufwerk, normalerweise C:.Klicken Sie mit der rechten Maustaste, wählen Sie „ Volume verkleinern“ und geben Sie Speicherplatz frei (z. B.20–50 GB oder mehr, je nachdem, was Sie vorhaben).Seien Sie vorsichtig: Löschen oder formatieren Sie Ihre vorhandene Windows-Partition nicht. Bei manchen Setups kann das Verkleinern fehlschlagen oder nicht genügend Speicherplatz freigeben. In diesem Fall können Drittanbieter-Tools wie MiniTool Partition Wizard helfen.

Denken Sie daran: Sie möchten nicht zugewiesenen Speicherplatz und keine seltsame Partitionsbezeichnung.

Laden Sie eine Linux-Distribution herunter – entscheiden Sie, welche Variante Sie möchten

Für die meisten ist Ubuntu ein guter Ausgangspunkt, da es benutzerfreundlich ist und von der Community gut unterstützt wird. Laden Sie die ISO-Datei von der offiziellen Ubuntu-Download- Website herunter. Fedora und Mint sind je nach Geschmack ebenfalls gute Optionen.Überprüfen Sie unbedingt die ISO-Prüfsumme, um sicherzustellen, dass sie echt und unverfälscht ist. Dies verhindert spätere, ärgerliche Installationen.

Erstellen Sie einen bootfähigen USB-Stick – Machen Sie den USB-Stick bootfähig

Verwenden Sie Rufus ( rufus.ie ) oder Balena Etcher – beides unkomplizierte Tools. Schließen Sie Ihren USB-Stick (mindestens 4 GB, besser 8 GB) an, öffnen Sie das Tool, wählen Sie Ihr ISO und Ihr Laufwerk aus und klicken Sie auf „Start“.Auf manchen Rechnern erfordert die Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks mit Rufus möglicherweise die Auswahl des richtigen Partitionsschemas (GPT vs. MBR) und Zielsystems (UEFI oder BIOS).Überprüfen Sie bei Bootfehlern das Handbuch Ihres Motherboards oder die BIOS-Seite.

Linux installieren – Von diesem USB-Stick booten und loslegen

Starten Sie Ihren Computer neu und booten Sie vom USB-Stick. Normalerweise drücken Sie während des Bootvorgangs F12, F10, Esc oder eine andere Taste, um das Bootmenü aufzurufen. Bei manchen Systemen müssen Sie unter „Einstellungen > Booten“ möglicherweise Ihren USB-Stick als primäres Boot-Gerät festlegen. Wählen Sie beim Start des Linux-Installationsprogramms die Option zur parallelen Installation von Windows, falls diese angeboten wird. In einigen Fällen funktionierte dies problemlos, in anderen müssen Sie den Installationsort möglicherweise manuell auf den nicht zugeordneten Speicherplatz festlegen.

Bootloader konfigurieren – Die wahre Magie

Bei der Linux-Installation wird GRUB (der Bootloader) normalerweise automatisch installiert. Er erkennt Ihre Windows-Partition und fügt sie dem Menü hinzu – zumindest bei den meisten Distributionen. So können Sie beim Start zwischen Linux und Windows wählen. Achten Sie darauf, das richtige Laufwerk für die Bootloader-Installation auszuwählen – normalerweise ist es dasselbe Laufwerk, auf dem sich Ihr Windows-Bootmanager befindet. Manchmal sind BIOS-/UEFI-Anpassungen erforderlich: Je nach Systemkonfiguration müssen Sie möglicherweise Secure Boot deaktivieren oder von UEFI auf Legacy umstellen. Sollte das GRUB-Menü nach der Installation nicht sofort angezeigt werden, müssen Sie es möglicherweise mit Befehlen wie sudo update-grubunter Linux reparieren oder ein Tool wie os-prober verwenden.

Auf einigen Maschinen erfordert dieser Schritt ein wenig Ausprobieren. Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie Linux Live USB erneut starten müssen, um die Probleme zu beheben.

Extra-Tipps: Wenn es merkwürdig wird

  • Stellen Sie sicher, dass Sie über die neueste BIOS/UEFI-Firmware verfügen. Manchmal beheben diese Updates Bootprobleme.
  • Wenn Sie die Linux-Startoption nach der Installation nicht sehen können, überprüfen Sie Ihre Startreihenfolge im BIOS – manchmal wird dem Windows-Startmanager Vorrang vor GRUB eingeräumt.
  • Beim Dual-Boot verliert Windows manchmal den Zugriff auf den Schnellstart. Das ist zwar in Ordnung, aber bedenken Sie, dass dadurch das schnelle Herunterfahren deaktiviert wird. Das ist zwar kein großes Problem, aber wichtig für einen reibungsloseren Neustart.
  • Halten Sie Ihr Linux-Medium griffbereit, falls Updates oder Startprobleme auftreten. Mit einem aktiven USB-Stick lassen sich diese Probleme leichter beheben, als auf schwarze Bildschirme zu starren.

Häufig gestellte Fragen

Ist der Dual-Boot für meine Dateien sicher?

Wenn Sie die Schritte befolgen, ja. Aber Windows und Linux teilen Festplatten nicht immer gerne, daher ist ein Backup hier Ihr bester Freund.

Kann ich Linux später entfernen, ohne Windows zu zerstören?

Meistens ja. Die Reparatur des Bootloaders nach dem Linux-Deinstallieren kann einige manuelle Schritte erfordern – beispielsweise das Ausführen bootrec /fixmbrder Windows-Wiederherstellung oder die Verwendung von Boot-Reparaturtools.

Funktionieren meine Apps auf beiden Betriebssystemen?

Nicht ganz. Windows-Apps laufen nicht unter Linux, es sei denn, sie sind über eine Software wie Wine kompatibel, und Linux-Apps laufen nicht unter Windows. Die gemeinsame Nutzung von Dateien über eine freigegebene Partition funktioniert jedoch problemlos.

Wie teile ich Dateien zwischen den beiden Systemen?

Speichern Sie Ihre Dateien in einer freigegebenen NTFS-Partition oder auf externen Laufwerken mit FAT32/exFAT-Formatierung. Einfacher Zugriff von beiden Seiten.

Zusammenfassung

  • Sichern Sie alles – im Ernst.
  • Schaffen Sie Platz, indem Sie Ihre Windows-Partition verkleinern.
  • Wählen Sie eine Linux-Distribution und holen Sie sich die ISO.
  • Erstellen Sie mit Rufus oder Etcher einen bootfähigen USB-Stick.
  • Booten Sie vom USB-Stick und installieren Sie Linux auf dem freien Speicherplatz.
  • Stellen Sie sicher, dass GRUB geladen wird und Windows erkennt – optimieren Sie BIOS/UEFI bei Bedarf.

Zusammenfassung

Insgesamt ist Dual-Booting gar nicht so kompliziert, wie es klingt – es erfordert nur Geduld und Vorbereitung. Es ist ein gutes Gefühl, beide Betriebssysteme einsatzbereit zu haben, besonders wenn man Linux ausprobieren möchte, aber für bestimmte Dinge trotzdem Windows benötigt. Stellen Sie aber sicher, dass Sie vorher ein Backup erstellen und die Partitionierung oder die Bootloader-Einrichtung nicht überstürzen. Auf manchen Rechnern läuft dieser Vorgang reibungslos, auf anderen erfordert er möglicherweise etwas mehr Aufwand – viele Online-Anleitungen und Foren lohnen sich, falls Sie nicht weiterkommen. Mit etwas Sorgfalt ist es durchaus machbar und die Mühe lohnt sich.